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Wie der Weizen den Menschen domestizierte und zu einer der erfolgreichsten Pflanzen der Erde wurde

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Domestizierung des Menschen durch Getreide bzw. Weizen
Domestizierung des Menschen durch Getreide bzw. Weizen

Sind wir etwa ein Haustier?

Bist Du domestiziert? Sind wir domestiziert?

Wenn Du Dich an evolutionäre Gesundheit im Rahmen der Paleo Ernährungsweise anlehnst, dann kannst Du diese Fragen hoffentlich mit einem klareren NEIN beantworten. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du zu 100% gezähmt bzw. domestiziert wurdest bzw. bist.

Nicht etwa vom Menschen, nicht etwa von wilden Tieren, sondern vom Getreide!?

Hat der Weizen den Menschen domestiziert? Ist die Geschichte des Getreides etwa eine Erfolgsgeschichte?

Was bedeutet dieses Wort“Domestizierung“ eigentlich?

Wortherkunft „domestizieren“

zu Haustieren zähmen, zu Kulturpflanzen, heimisch machen
frz. domestiquer „zum Haustier machen“, aus
lat. domesticus „zum Haus gehörig“, zu
lat. domus „Haus“

Wie Du bereits erkennen kannst, hat es etwas damit zutun, dass man etwas zum Haus gehörig macht.

Wir Menschen leben also mittlerweile sesshaft zu Hause seitdem wir Getreide anbauen. Getreide hat aus Nomaden also sesshafte Menschen gemacht. 😉

Wer hat also den Menschen gezähmt?

Ist der Übergang zur Landwirtschaft der große Sprung zu Fortschritt und Intelligenz? Die flächenmäßige Ausbreitung und Stärke von Getreide kann man aus Sicht des Getreides sicherlich als Fortschritt bezeichnen. Ebenso die starke Widerstandskraft gegen alltägliche Gefahren.

Der Fortschritt des Menschen hat dazu geführt, Schafe zu halten und Weizen anzubauen, das gefährliche Leben der Jäger und Sammler aufzugeben, um als Bauern ein sesshaftes Leben im Wohlstand und Überfluss zu genießen.

Ja, sich im Auftrag der Natur fortzupflanzen oder etwa um das Getreide fortzupflanzen?

Dort wo der Mensch war, wurde das Getreide sesshaft… Dort wo das Getreide war, wurde der Mensch sesshaft…

Wer lebt eingesperrt in Häusern? Der Mensch, nicht der Weizen.

Der Homo Sapiens hatte bis vor 10.000 Jahren ein hervorragendes Leben als Jäger und Sammler, doch dann investierte diese Art immer mehr Energie in die Pflanzung des Weizens und mittlerweile macht der Homo Sapiens kaum etwas anderes mehr.

Sicht des Weizens

Vor etwa 10.000 Jahren war der Weizen nur eines von vielen Wildgräsern.

Diese Wildgräser kamen nur im Nahen Osten vor.

Die Heimat der Vorfahren des Weizens liegt im eurasischen Gebiet, vermutlich im Norden der arabischen Halbinsel, sowie im Irak, Iran, Syrien und Saudi-Arabien. Weizen kam vermutlich während der Jungsteinzeit vor etwa 7.000 Jahren nach Europa, zunächst in den Mittelmeerraum, wo er in der Antike von den Römern angebaut wurde. Erst im 11. Jahrhundert konnte sich Weizen auch in Mitteleuropa durchsetzen.

Nun hat er sich innerhalb weniger Jahrtausende über die gesamte Welt ausgebreitet und ist nicht zu übersehen. Er wächst nicht nur auf dem Feld, sondern ist an jedem unserer menschlichen Orte zu finden.

Supermarkt, Kantine etc..

Der Weizen zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wurde bereits vor 8.000-10.000 Jahren in seiner Wildform gesammelt und angebaut. Der Weizen ist nach der Gerste die am längsten kultivierte Getreideart.

In Regionen wie dem Mittleren Westen der Vereinigten Staaten, sind heute Hunderte Kilometer damit bepflanzt und weltweit sind etwa 2,25 Millionen Quadratkilometer mit Weizen bedeckt!

Weizen wird zu Mehl, Graupen (poliertes Korn), Grieß und Grütze (zerkleinerte Graupen) verarbeitet. Neben Brot und anderen Teigwaren wird aus Weizen reine Stärke, Weizenbier und Brandwein hergestellt.

Die Aussaat des Winterweizens erfolgt in Mitteleuropa im Oktober. Er kann Temperaturen bis -22°C ertragen.

In Regionen mit tieferen Temperaturen wird ausschließlich Sommerweizen angebaut, dessen Aussaat im Frühjahr erfolgt. Der Anteil des Sommerweizens am gesamten Weizenanbau liegt bei 10%, der des Brotweizens bei 90 %.

Weizen nimmt heute weltweit von allen Getreidearten die größte Anbaufläche ein und erzielt die höchsten Produktionsmengen. Der Anteil des Brotweizens am weltweiten Kalorienkonsum liegt bei 20 %.

Wie hat er das nur geschafft, so ganz ohne Beine, Flossen, Flügel oder Räder?

Evolution des Weizens

Der Weizen hat den Menschen sehr gut im Griff und ausgetrickst. Nach den Gesetzen der Evolution ist der Weizen eine der erfolgreichsten Pflanzenarten aller Zeiten.

  • Der Weizen teilt seinen Lebensraum, sein Wasser und andere Nährstoffe nicht gern mit anderen Pflanzen.
  • Der Mensch hat sich für den Weizen also um das Unkraut gekümmert.

 

  • Der Weizen wurde sehr leicht krank.
  • Der Mensch hat für den Weizen Würmer und andere Schädlinge bekämpft.

 

  • Der Weizen kann sich nicht vor Fressfeinden schützen, wie diverse Tiere.
  • Der Mensch hat den Weizen also vor anderen Fressfeinden geschützt.

 

  • Der Weizen ist sehr durstig und benötigt viel Wasser.
  • Der Mensch hat sich um Quellen aus Flüssen gekümmert, um den Durst des Weizens zu stillen.

 

  • Der Weizen ist sehr hungrig.
  • Der Mensch sammelte Tierkot, um den Boden für den Weizen zu düngen.

Die neuen Aufgaben nahmen derart viel Zeit in Anspruch, dass sich der Mensch dauerhaft neben seinen Weizenfeldern niedergelassen hat.

Nicht der Mensch hat den Weizen domestiziert, der Weizen hat den Menschen domestiziert.

Die landwirtschaftliche Revolution – ein angenehmes Leben?

Der Alltag der Bauern war teilweise härter als der ihrer umherwandernden Vorfahren. Die Menge der leicht verfügbaren Nahrung nahm zwar zu, doch die größere Menge an Nahrungsmitteln bedeutete keineswegs eine bessere Ernährung oder mehr Freizeit.

Jäger und Sammler ernährten sich gesünder, arbeiteten weniger und gingen interessanteren Tätigkeiten nach und litten weniger unter Hunger und Krankheiten.

Durch das Getreide und die Sesshaftigkeit wuchs die Bevölkerung enorm, was zu mehr täglicher Arbeit auf dem Acker führte, um die hungrigen Mäuler zu stopfen.

Und wie wir heute wissen, ist der Appetit nach Getreideprodukten aus bekannten Gründen kaum zu bändigen.

Die landwirtschaftliche Revolution, ein großer Betrug der Geschichte?

Wer übernimmt dafür die Verantwortung?

Die Anklage und das Fazit

Sind die Schuldigen etwa eine Handvoll Pflanzenarten?

Zum Beispiel Weizen, Reis und Kartoffeln?

In Wirklichkeiten waren es diese Pflanzen, die den Menschen (Homo sapiens) domestizierten und nicht anders herum.

Was ist Deine Meinung zu dem Thema?

Die Idee dieses Artikels und die Inhalte sind nicht neu und ich bin nicht der Erste, der darüber schreibt.

Inspiriert hat mich u.a. der TED Talk von Yuval Noah Harari und sein hervorragendes und sehr empfehlenswertes Buch “Eine kurze Geschichte der Menschheit“. Ich habe es im Original gelesen und auch als Hörbuch genossen.

Yuval Noah Harari ist seit 2005 ein Geschichts-Dozent an der Hebräischen Universität Jerusalem und Historiker. Ich habe seinen TED Talk (Englisch mit deutschen Untertiteln) für Dich weiter unten verlinkt, schau Dir das Video an.

Quellen:

* Einige der im Artikel verlinkten Schlagworte können auf einen Partner Affil-Link führen.

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Zusammenfassung
Wie der Weizen den Menschen domestizierte und zu einer der erfolgreichsten Pflanzen der Erde wurde
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Wie der Weizen den Menschen domestizierte und zu einer der erfolgreichsten Pflanzen der Erde wurde
Beschreibung
Sind wir etwa ein Haustier? Bist Du domestiziert? Sind wir domestiziert? Wenn Du Dich an evolutionäre Gesundheit im Rahmen der Paleo Ernährungsweise anlehnst, dann kannst Du diese Fragen hoffentlich mit einem klareren NEIN beantworten. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du gezähmt bzw. domestiziert wurdest bzw. bist. Nicht etwa vom Menschen, nicht etwa von wilden Tieren, sondern vom Getreide!?
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